Mönauer Park- und Ortschaftspflegeverein e. V.


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Das Mönauer Schloss

wurde einst als Rittergut erstmals im Jahre 1605 in einer Urkunde von Nostiz erwähnt, dabei handelte es sich zunächst vermutlich um ein größeres Vorwerk welches den umliegenden Bauern als Stätte der Güterabgabe diente. Nach dem Verkauf des Gutes durch Hans von Metzradt an Heinrich Wenzel von Hundt und Alten-Grottkau im Jahr 1677 begann nach dessen Vorstellungen der Bau eines Gutshauses, wobei der barocke Herrenhausflügel mit Turm vor 1730 fertiggestellt war.Schloß Mönau um 1790Bis 1790 folgte ein doppelter Westflügelbau ähnlich des heutigen baulichen Überrestes. Aufgrund eines Großbrandes brannte der doppelte Westflügel aus und wurde erst in der frühen Mitte des 19 Jahrhunderts als einfacher Westflügel in einer Abwandlung des späteren Jugendstils wiedererrichtet. In selbiger Zeit entstand der Plan für einen Landschaftspark in südlicher Richtung sowie eines barocken Gartens auf den Grünflächen westlich des Herrenhauses anzulegen. Während die Parkanlage seine geplante Ausdehnung mit 1,75 ha rings um die schon 50 Jahre eher gepflanzte Platane erreichte. Blieb der Barocke Westgarten eine reine Fiktion auf dem Papier. Einzig die für den Garten vorgesehenen Staturen wurden gefertigt und fanden dann im fertig Bepflanzten Schlosspark ihren Platz. Eine stellte einen Putto mit Harfe dar, zwei weitere die Zwillinge Apollon und Artemis. Die vierte Statur war ein Abbild von Ceres der römischen Göttin des Ackerbaus.

1867 ließ Ferdinand Baron von Rabenau welcher einige Jahre zuvor in Besitz der Anlagen kam, die Statuen in das nahegelegene Uhyst an der Spree abtransportieren. wo sie bis heute zur Schau stehen. Das ab der Mitte des 18 Jahrhunderts nun als Schloss betitelte Anwesen besaß unter anderem zwei Säle, eine Glocke im Turm sowie einen Wasseranschluss für fließendes Wasser aus dem örtlichen Brunnen was für die damalige Zeit in ländlicher Lage eine enormen technische Errungenschaft darstellte. Weiterhin zählten zum Schloss mehrere Stallungsgebäude, ein Forsthaus, ein Gesindehaus sowie eine Schnapsbrennerei.

Schloß Mönau um 1860Ab dem frühen 20 Jahrhundert begann der Zerfall des Gutes, so wurde bis 1910 der Barockturm des Herrenhausflügels zur Finanzmittelgewinnung abgetragen- das Material verkauft. In den 1920ern fiel auch die Schnapsbrennerei der Finanzmittelgewinnung auf Anordnung der einstigen Besitzerin Erna Luchmann zum Opfer. Nach dem auch dieses Geld nicht ausreichte um das Schloss finanziell zu halten, übernahm Ihr Bruder Herbert Kluge das Gut. Auf staatliche Anordnung des 3. Reichs wurde das Schloss 1937 geräumt und ein Mädel Lager des Reichsarbeitsdienstes eingerichtet. Beim Näherrücken der Kriegsfront funktionierte man das Mädel Lager zu einem Lazarett um. Nach Kriegsende waren die Grundherren enteignet, auf Befehl der Sowjetischen Besatzungsmächte sollte das gesamte Schloss sowie ein Großteil des Wirtschaftshofes zur Baumaterialgewinnung abgetragen werden. Glücklicher Weiser fanden im westlichen Flügel bereits Flüchtlinge aus dem Osten eine Unterkunft, so dass man lediglich den barocken Herrenhausflügel samt den Sälen abriss. Zu selbiger Zeit, fielen gut zwei Drittel des Parks an Privatpersonen welche den alten Baumbestand rodeten und die Grundstücke zu Weide- oder Ackerflächen um nutzten. In der DDR- Zeit fand der Westflügel des Schlosses verschiedene Verwendungen. Darunter Wohnraum, Gemeinschafträume der Jugend sowie als Konsum. Seit 2009 steht das Gebäude leer.
Schloß Mönau 2009